
Mein Rodenstock Sironar 6.8/360 ist ein beachtlicher Brocken. Ich bin immer froh, wenn ich es unfallfrei in die versenkte Platine meiner Linhof Kardan Color arkadiert habe. Und es macht auch ordentliche Bilder, leuchtet das Negativformat 8x10” bzw. 18x24cm leicht aus. Reserven für Verstellungen hat der Bildkreis ebenfalls noch.
Meines kam in einem Verschluss Compur electronic 3. Ja, genau — electronic. Der braucht Strom, um die Belichtungszeiten zu bilden. Hat er keinen, löst er immer die schnellste ihm mögliche Zeit aus. Das wären 1/200 sec.. Eigens für die Spannungsversorgung ist ein Batteriefach angesteckt. Das schluckt Batterien des wenig gebräuchlichen Typs PX21 in 4.5 Volt. Diese Dinger sind zwar noch hier und da zu bekommen, kosten aber recht viel (ca. 11 EUR) und mögen es nicht, ungenutzt herumzuliegen und entladen sich sehr schnell.

Man findet im Netz diverse Anleitungen, wie sich Adapter für andere Akkus bzw. Batterien basteln lassen, um diesen eigentlich pfiffigen Verschluss betreiben zu können. Ich habe mich aber für einen anderen Weg entschieden. Meine Lösung hat nicht mal 8 EUR und ein wenig Zeit gekostet. Sie besteht aus einem Batterie-/Akkuhalter für 4 AA-Akkus, etwas Litzenkabel und zwei Steckern aus dem KFZ-Handel.
Die beiden Stecker wurden etwas aufgebogen, damit sie auf die Metallzungen des Original-Batteriefachs am Compur-Verschluss gesteckt werden können, und dann mit dem Kabel verlötet. Das 4x-Pack habe ich mit etwas Klettband an der Vorderstandarte befestigt. Dort stört es gar nicht.

Die 4 AA-Akkus — ich bevorzuge Eneloop — haben jeweils 1.2 Volt. Das Pack liefert also nominell 4.8 Volt, geringfügig mehr als die teure PX21. Das macht aber nix, da der Verschluss dank einer Brückenschaltung nicht so pingelig ist. Er soll auch mit 3 oder 3.5 Volt noch funktionieren. Laut Voltmeter liefert mein 4x-Pack ca. 5,3 Volt. Auch damit werden alle Belichtungszeiten zuverlässig gebildet.

Insgesamt ist diese Lösung billig und zuverlässig. Einzig die beiden Auto-Stecker stören mich. Ich werde das Batteriefach am Verschluss entfernen und die Kabel bei Gebrauch mit zwei Krokoklemmen an den Steckkontakten befestigen.
Theoretisch hätte ich mir auch mit einem Vario-Netzteil am 220V-Netz behelfen können. Das funktioniert sicher auch, jedenfalls im Studio, allerdings stört das Kabel-Gebamsel sicher doch mehr. Und im Freilufteinsatz ist die Lösung mit dem Akkupack sowieso überlegen.